Die meisten grossen Unternehmen geben im Rahmen ihrer Jahresbe­richterstattung eine finanzielle Guidance ab (Studie von IRF über SMI­-Expanded­-Unternehmen). Neun von zehn Unternehmen verwenden quantitative Zielgrössen, etwas weniger machen qualitative Angaben. Es ist zu vermuten, dass die im SPI vertretenen kleineren Unternehmen tendenziell weniger und weniger detaillierte Guidance praktizieren.

 

Kennzahlen der quantitativen Guidance

Untersuchung von SMI Expanded Unternehmen,  Beratungsfirma  IRF, 2024

Von den 87% der Unternehmen, die eine quantitative Guidance abgeben, äussern sich 85% zur künftigen Entwicklung des Umsatzes und 78% zu derjenigen des operativen Ergebnisses (EBIT/EBITA/EBITDA). Auch die Höhe der Dividende und des Cashflows sowie des Gewinns bzw. Gewinns pro Aktie sind beliebte Zielgrössen – jeweils um ein Drittel der Unternehmen geben dazu eine Guidance ab. Deutlich weniger beliebt ist die Eigenkapitalquote oder Eigenkapitalrendite. Darüber hinaus verwendete eine Mehrheit derjenigen Unternehmen, die eine Guidance abgeben, auch branchenspezifische Kennzahlen, etwa das Kosten­/Ertragsverhältnis oder der Neugeldzufluss bei Banken, die Combined Ratio bei Versicherungen, die Investitionsausgaben (CapEx) bei Industrieunternehmen oder die Leerstandsquote bei Immobilien­ unternehmen.

Bei den internen Leistungsparametern führen die Entwicklung einzelner Geschäftsfelder und Produktgruppen zunehmend das Feld an. Jeweils knapp 40% der untersuchten Unternehmen geben dazu eine Guidance ab. Auch Kosteneinsparungsprogramme und betriebliche Effizienz (35%) lagen stark im Fokus in diesem Jahr. Die geografische Verankerung wird ebenfalls vermehrt in die Guidance miteinbezogen, jedoch nur bei 22%.

Die Erhebung von IRF zeigt, dass bei den untersuchten Unternehmen derzeit eine Verlagerung von einer kurzfristigen Prognose über die nächsten zwölf Monate (83%) hin zu einer mittelfristigen Prognose (76%) stattgefunden hat. Der Anteil der Unternehmen, die in ihrer Ergebniskommunikation auch langfristige Ziele über 5 Jahre hinaus veröffentlichten, ist mit 22% weitaus geringer.

Angesichts der Einführung von verpflichtend gültigen Regulatorien wurden Prognosen und Zielsetzungen zu ökologischen Faktoren in der Berichterstattung zum Standard (100%). Der Anteil der Unternehmen mit sozialen Indikatoren hinkt noch knapp hinterher (96%).

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 IRF Studie zur Financial Guidance in der Schweiz, Zürich, 2024
www.irf-reputation.ch/assets/resources/Files/2024-irf-medienmitteilung-guidance-studie-ger-inkl-charts.pdf
 

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