Angesichts der immensen Geschwindigkeit, in der sich die rechtlichen Vorschriften entwickeln, bedarf es von Anfang an eines strukturierten und umfassenden Ansatzes, damit die Kosten für die Erfüllung zusätzlicher Offenlegungspflichten, die künftig wahrscheinlich kommen werden, minimiert werden.

Externe Fachkräfte können Unternehmen unterstützen, wenn die erforderliche Kompetenz nicht ohne Weiteres im eigenen Unternehmen verfügbar ist. Dies kann langfristig zu geringeren Kosten und weniger Aufwand führen und bietet gleichzeitig eine solide Grundlage für ein effizientes und kontinuierliches Stakeholder-Management.

Gap-Analyse

Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie hinsichtlich etwaiger Änderungen der Rechtsvorschriften auf dem neuesten Stand bleiben. Wenn sich ein Konzern dafür entscheidet, die Nachhaltigkeitsberichterstattung zentral in seinen Geschäftsbericht aufzunehmen, sollte sichergestellt werden, dass der globale Bericht regionale Unterschiede einschliesslich etwaiger Abweichungen bei wesentlichen Aspekten berücksichtigt. Wenn viele unterschiedliche lokale Anforderungen beachtet werden müssen, kann externe Unterstützung vorteilhaft und effizienter sein, um die Einhaltung zu gewährleisten.

Doppelte Wesentlichkeit

Jedes Unternehmen muss eine Wesentlichkeitsanalyse durchführen, um wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte zu ermitteln und zu definieren. Die Analyse beschreibt Aspekte, welche die erheblichen Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt und die Gesellschaft widerspiegeln, und Nachhaltigkeitsaspekte, die den Unternehmenswert schaffen oder schmälern und die daher finanziell wesentlich sind. Die ESRS in der EU verlangen die Offenlegung nach diesem Konzept der doppelten Wesentlichkeit und Unternehmen sollten einen strukturierten Prozess zur Identifizierung von branchen- und benchmarkspezifischen Aspekten sowie zur unabhängigen Befragung von Stakeholdern planen und durchführen.

Daten

Datenmanagement und Datenqualität haben oberste Priorität. Zur Sicherstellung der Transparenz sind Datenvollständigkeit und -integrität von entscheidender Bedeutung. So erfordert die Berichterstattung über die Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Treibhausgasemissionen den Zugang zu genauen und vollständigen Daten sowie ein Verständnis der Emissionsquellen und der Methode zur Emissionsberechnung.

Berichterstattung

Die Berichterstattung erfordert eine gute Planung und einen angemessenen Governance-Rahmen. Robuste Abläufe und Kontrollen der nichtfinanziellen Berichterstattung sind entscheidend, soll eine im Wesentlichen korrekte Offenlegung gewährleistet werden. Unternehmen sollten sicherstellen, dass angemessene Ressourcen für den Berichtszyklus des Unternehmens zur Verfügung stehen, und dass Abläufe und Kontrollen einer externen Prüfung standhalten. Dies gilt insbesondere dann, wenn neue rechtliche Anforderungen in einem vollen Terminkalender zu bewältigen sind.

Prüfung

Gemäss CSRD und SEC ist die Prüfung der offengelegten Nachhaltigkeitsinformationen für grosse in der EU geschäftstätige Unternehmen bzw. für Aktiengesellschaften in den USA Pflicht. Die Prüfung durch Dritte erhöht die Glaubwürdigkeit und fördert das nachhaltige Vertrauen zwischen Unternehmen, Stakeholdern und den Kapitalmärkten.
Sämtliche mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung zusammenhängenden unternehmerischen Entscheidungen und Aufgaben sollten auf die Unternehmensstrategie abgestimmt sein und durch ein Governance-Modell unterstützt werden – einschliesslich Unterstützung auf höchster Ebene und durch finanzielle Mittel. Ziel der Vorschriften ist es, Transparenz hinsichtlich der Auswirkungen von ESG-Aspekten zu schaffen, Anreize für widerstandsfähige Geschäftsmodelle zu setzen und einen zukunftsfähigen Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu ermöglichen. Die ESG-Berichterstattung ist nicht länger ein «Nice-to-have», sondern vielmehr ein «Must-have», um zu überleben und erfolgreich zu sein.

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