8.4 Empfehlungen für eine international ausgerichtete Nachhaltigkeitsberichterstattung
In den letzten Jahren ist ESG zu einem zentralen Thema in der Anlegergemeinschaft geworden. Folgende Tipps können helfen, ein wirksames und zielgerichtetes System für die Nachhaltigkeitsberichterstattung aufzubauen:
- Vermeidung von Green-/SDG-Washing durch eine transparente, ausgewogene und glaubwürdige Berichterstattung.
- Durchführung robuster Klimaszenario-Analysen und Quantifizierung der finanziellen Auswirkungen (TCFD-Berichterstattung). Dieselbe Logik kann auch für andere ESG-Risiken angewendet werden.
- Aufzeigen der Rolle des Unternehmens mit der Dekarbonisierungs-Strategie hinsichtlich der Netto-Null-Ziele (idealerweise nach den Science Based Targets ausgerichtet).
- Einbezug von ökologischer Nachhaltigkeit wie auch sozialen Faktoren.
- Durchführung einer robusten Wesentlichkeitsanalyse, die externen Stakeholdern dabei hilft, sich auf die richtigen Bereiche zu konzentrieren. Aus Sicht der Anlegerbeziehungen sollte der Fokus in diesem Zusammenhang auch auf finanziell bedeutsamen ESG-Aspekten liegen (Risiken und Chancen für das Unternehmen).
- ESG sollte ein Teil der integrierten Darstellungsweise von relevanten Fakten des Unternehmens («Equity Story») und der langfristigen Wertschöpfung sein. Daher sollte die Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie und die gesamte Wertschöpfungskette einbezogen werden.
- Einbezug des CFO und der Finanzabteilung in die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Das hilft dabei, einen Zusammenhang und eine Abstimmung zwischen nichtfinanziellen Informationen und finanziellen Daten herzustellen und verbessert auch andere Prozesse und die Qualität, indem auf bewährten Finanzberichterstattungsabläufen aufgebaut wird.
- Veranlassung einer externen Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Das trägt dazu bei, sie auf das gleiche Niveau wie die Finanzberichterstattung zu heben und ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
Ein Unternehmen sollte schliesslich mit seinen Aktionären und wichtigen Anlegern kommunizieren, um deren Erwartungen in Bezug auf Nachhaltigkeit zu verstehen – schliesslich können sie unterschiedliche Ansichten und Prioritäten zu diesem Thema haben.